Das Jahr im Garten

Oktober 2023

Im Oktober sind die Tage bereits merklich kürzer und im Garten ist ein Pulli oft schon angenehm. Aber der Herbst hat ja auch viele schön Seiten, etwa bei der Ernte der Lagergemüse- wenn sich die Vorratskeller füllen, freut sich der Gartenbesitzer wie ein Hamster. Und für die Sinne hält der Herbst auf alle Fälle auch ein Feuerwerk der Farben bereit. Für unsere tierischen Mitbewohner können wir Hilfe für den Winter leisten, indem Laubhaufen für Igel und Co. aufgeschichtet werden, Samenstände im Staudenbeet für Vögel und Insekten stehen bleiben, oder der Großputz im Gartenteich für Molche, Frösche und Co. einfach unterbleibt.

Zimmer / Haus

Kakteen und anderen Sukkulenten haben Hitze und Sonneneinstrahlung im Freien richtig gutgetan, Sie bedanken sich für die Sommerfrische auf Balkon oder Terrasse mit gedrungenem Wuchs und satter, arttypischer Färbung. Manche Kakteen vertragen zwar ein bisschen Frost, andere reagieren bereits auf Temperaturen knapp über dem Nullpunkt beleidigt. Daher sollten besser jetzt alle ins Haus. Besonders üppig blühen Kakteen übrigens wenn Überwinterungstemperaturen von ca. 10 Grad gegeben sind und sie etwas trockener stehen. Bevor die ersten kalten Nächte kommen, sind auch bei den Kübelpflanzen die ersten Gedanken an ein gutes Winterquartier angebracht. Dieses ist idealerweise hell und kühl (5-10 °C), frostfreie Wintergärten, helle Treppenhäuser oder ein frostfrei gehaltenes Treibhaus sind hier erste Wahl! Kübelpflanzen können länger draußen bleiben, wenn sie ganz an die Hauswand gestellt werden und für die ersten Frostnächte ein Vlies oder eine Decke zum Abdecken bereit liegt! Je später eingeräumt wird, desto geringer ist im Winter die Gefahr von Schädlingsbefall.

Gemüsegarten

Im Oktober sollten Sie die letzten Fruchtgemüse ernten, bevor es frostig wird. Tomaten, Paprika und Co. reifen auch –In flache Steigen gelegt- im Zimmer noch gut nach. Wer schnelle Erfolge wünscht kann sich auch ein Reifeschachtel basteln. Ein Karton mit Deckel, in dem ein paar Äpfel liegen, und der in einer großen verschlossenen Kunststofftüte steckt. Die Äpfel verströmen das Reifegas Ethylen, die Reifezeit halbiert sich dadurch! Wenn bei der Ernte von Möhren und roten Beeten kleine Knötchen und „Beinigkeit“ auftreten können Wurzelgallennematoden die Ursache sein. Abhilfe schafft eine „Anbaupause“ von zwei bis drei Jahren, auf den Flächen können Nichtwirtspflanzen wie Spargel oder Zuckermais gemischt mit Tagetes gepflanzt werden. So werden die Nematoden ausgehungert! Im Garten können noch Wintersteckzwiebeln gepflanzt werden, diese machen noch im Herbst Wurzeln, überwintern und können im April als Lauchzwiebeln oder im nächsten Juni als kleine runde Zwiebeln geerntet werden. Mit dem Umgraben sollte bis zu den richtigen Frösten zugewartet werden. Wird bei zu warmen Böden umgegraben, geht zuviel Stickstoff ins Grundwasser verloren, dieser fehlt außerdem dann im nächsten Jahr Ihren Gemüsepflanzen.

Ziergarten

Rosenblätter die von Sternrußtau befallen sind, sollten aus den Beeten gerecht und entsorgt werden. Später im Jahr ist es auch hilfreich befallene Blätter von den Rosenstöcken abzupflücken und ebenso zu entsorgen, dies verringert im kommenden Jahr den Befallsdruck und die Rosen bleiben gesünder. Freiland- Alpenveilchen sind wahre Juwelen im Garten. Auf durchlässigen sandig- humosen Böden im Halbschatten fühlen sich diese Knollenpflanzen wohl. Die meisten Arten sind bei uns gut winterhart, allerdings kann das wintergrüne Laub in rauhen Lagen leiden. Halten Sie für Winter mit Kahlfrösten sicherheitshalber etwas Abdeckmaterial (Tannen- oder Fichtenzweige) bereit. Vom Rasen sollte Fallaub wegen der Fäulnissgefahr entfernt werden, zwischen den Sträuchern und auf den Beeten kann das Laub als Mulchschicht (auch als Winterquartier für Kleinlebewesen und Igel) liegen bleiben. Übriges Laub wird auf dem Kompost entsorgt und so wieder in den garteneigenen Nährstoffkreislauf Integriert. In Gegenden mit trockenen Frühjahren und heißen Sommern sollten Gehölze eher im Herbst gepflanzt werden. Für immergrüne endet die Pflanzzeit allerdings Mitte Oktober, da diese (wegen Wasserversorgung auch im Winter) noch einwurzeln sollten.

Obstgarten

Fallobst ist zwar für Igel, Amseln und Co. ein willkommener Herbstschmaus, allerdings sind die Früchte oft von Moniliasporen befallen. Erkennbar ist diese an den kreisrunden weiß- gelblichen Sporenpolstern, die sich an den Faulstellen bilden. Deshalb sollten diese Früchte so gut wie möglich aufgesammelt und entsorgt werden, um Neuinfektionen im Folgejahr zu reduzieren. Wer sein Fallobst auf den Komposthaufen bringt sollte dieses mit einer Schicht anderen Pflanzenmaterials abdecken. Ende September bis Anfang Oktober sollten Leimringe oder Pasten gegen den Frostspanner um die Stämme Ihrer Obstbäume binden. Diese verhindern, dass die weiblichen flugunfähigen Frostspanner- Raupen in die Kronen kriechen und im nächsten Jahr wieder die Früchte befallen. Achten Sie darauf, dass diese Ringe gut am Stamm anliegen und kein Pflanzenmaterial auf Ihnen klebt. So wird verhindert, dass die Spannerraupen „Brücken“ oder „Tunnels“ vorfinden! Wer viele Flechten und Moose auf seinen alten Obstbäumen hat, kann diese mit einer Drahtbürste vorsichtig abbürsten. So werden „Unterkünfte“ für unerwünschte Schädlinge des nächsten Jahres entfernt!

 

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