Juni 2023
Im Juni ist der Sommer mit dem ersten opulenten Blütenschub endgültig angekommen. Farben, Düfte, Wärme und Sonnenlicht verleiten uns in vollen Zügen zum Genießen. Dennoch ist der Klimawandel gerade auch im Garten ein Thema, dass in punkto Sommertrockenheit die Gartenbesitzer vor manche Herausforderung stellt. Staudenbeete lassen sich zwar umstellen und auch bei neuen Rosensorten wird Wert auf Toleranz gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen gelegt. Für den Gemüsegarten, Rasen oder Kübelpflanzen ist jedoch Einfallsreichtum (oder Technik) zur sparsamen Bewässerung gefragt.
Zimmer / Haus
Kübelpflanzen wie Engelstrompete, Enzianbaum Hammerstrauch (Cestrum) aber auch Fuchsie und Margerite benötigen jetzt reichlich Dünger und Wasser. An sonnig- heißen Tagen kann eine zweimalige Wassergabe nötig sein. Bei manchen Kübelpflanzen wie Enzianbaum oder Bougainvilea bilden sich oft meterlange Triebe, diese können jederzeit eingekürzt werden. Generell sollten Balkonblumen und Kübelpflanzen regelmäßig von verwelkten Blüten befreit werden, dies fördert eine reiche Nachblüte. Übrigens ist eine ausreichende Wasserversorgung auch eine gute Vorbeugung gegen Schädlinge aller Art, da beispielsweise Blattläuse bevorzugt Pflanzen mit Wassermangel befallen!
Gemüsegarten
Der ideale Zeitpunkt zum Gießen sind im Gemüsebeet die Morgenstunden. Die Pflanzen gehen so trocken in die Nacht – Schneckenbefall wird so einfach reduziert. Regelmäßiges Hacken erschwert Unkräutern das Leben, außerdem bleibt durch die Unterbrechung der Kapillaren im Oberboden Regenfeuchte oder Gießwasser länger im Boden und daher Pflanzenverfügbar. Bis Ende Juni kann noch Porree gepflanzt werden. Um einen gebleichten Teil zu erhalten, muss dieser durch anhäufeln mit Erde vor Sonnenlicht geschützt werden. Die Jungpflanzen werden ca. 10 cm tief gepflanzt und dann nach und nach angehäufelt. Vor Schädlingen, wie der Lauchfliege kann der Porree durch Abdeckung mit Kulturschutznetzen geschützt werden. Stangenbohnen können auch noch bis Ende Juni ausgesäät werden, doch gilt auch hier je früher desto besser!
Ziergarten
Übrig gebliebener Kaffeesatz ist ein ausgezeichneter, milder Dünger und viel zu schade für den Müll. Er enthält Kalium, Phosphor, Stickstoff, Spurenelemente und Gerbsäuren. Vor allem säureliebende Pflanzen, wie Kamelien, Hortensien, Azaleen und Rhododendren freuen sich über Kaffeesatz als Dünger! Das ADR- Siegel ist beim Rosenkauf ein guter Ratgeber für wetterfeste und robuste Sorten. Bei der Auswahl sollte allerdings auch darauf geachtet werden, dass die Prämierung noch nicht allzulange her ist, denn ADR- Sorten aus den 1970er- Jahren können unter Umständen in der heutigen Zeit, im Klimawandel durchaus Probleme haben. Ein heißer Tipp sind auch bienenfreundliche Rosensorten, deren Auswahl in den letzten Jahren immer größer geworden ist. Durch die ungefüllten Blüten sind diese nicht nur Insektenfreundlich sondern auch wesentlich unempfindlicher gegen Klimakapriolen und benötigen weniger Pflegeaufwand!
Obstgarten
Die erste Generation der Apfel und Pflaumenwickler frisst schon in den winzigen Früchten. Zum Glück werden diese meist mit dem Junifruchtfall abgestoßen. Die herabgefallenen Früchte sollten auf Befall geprüft und zusammengekehrt werden. Bringen Sie für alle Fälle noch Wellpappegürtel an den Stämmen an. Diese werden nach etwa drei Wochen mit den darin verpuppten Larven entfernt und entsorgt! Für Bäume die im Winter stark beschnitten wurden steht nun der Juniriss auf dem Programm, dabei werden mit der Hand die vielen Wasserschoße einfach abgerissen- Nur einige brauchbare dürfen bleiben! So kann schnell und effektiv dem Besenwuchs vorgebeugt werden. Frühkirschen und Sommerhimbeeren können in Gebieten mit starkem Befall durch Kirschfruchtfliege die bessere Alternative zu den späten Sorten sein- Die Ernte ist hier bereits abgeschlossen, wenn der Hauptbefall beginnt!